Polnischer Pavillon, Expo ’58, Brüssel

Der polnische Pavillon BX58 für die Expo ’58 in Brüssel wurde von einem Architektenteam unter der Leitung von Jerzy Sołtan (1913–2005) in Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Künstlern wie dem Maler Wojciech Fangor (1922–2015), dem Designer Lech Tomaszewski (1926–82) und Stanisław Skoraczewski (1919–80), einem Pionier elektronischer Musik, entworfen.
Das Konzept umfasste vier Bereiche zu jeweils einem bestimmten Aspekt des Lebens: Arbeit, Privatleben, Kultur und Sport. Der Pavillon war als Schaufenster für Architektur, Malerei, Musik und Film konzipiert und sollte ein völlig neues Multimedia-Erlebnis bieten. Die ,Sonnensegel‘-Dach-Konstruktion des Pavillons von Tomaszewski, die verschiedenen Plattformen und Bildschirme sollten auf dünne Stützen montiert werden, so dass die natürliche Umgebung des Standorts wirken könnte. Auf diese Weise schien sich das Gebäude völlig aufzulösen. Gegenüber dieser Dachkonstruktion befand sich eine aus dem Boden ragende, wellenförmige Mauer, die den Pavillon umschloss. Die Wand war mit einem Gemälde Fangors geschmückt, das die Entwicklung der Menschheit von der Urzeitlich bis zurEntdeckung des Weltraums in der Moderne darstellte. Der futuristische Pavillon wurde aufgrund bürokratischer Hindernisse seitens der polnischen Behörden nie gebaut.

Anna Maga, Kaja Muszyńska
Polnischer Pavillon, Expo ’58, Brüssel