Polnischer Pavillon, Internationale Messe Izmir, 1955
Der polnische Pavillon auf der Internationalen Messe Izmir mit dem Spitznamen ‚Fliegende Teppiche‘ ist einer der zahlreichen Messebauten, die Oskar Hansen (1922–2005) Ende der 1950er Jahre entwarf. Diese Pavillons waren Experimentierfelder für Hansens Ideen.
Die von Oskar Hansen und Lech Tomaszewski (1926–82) für Messepavillons entwickelte hochzugfeste [high tensile] Struktur – auch HT-System genannt – bestand aus acht mal acht Meter großen Modulen in Form hyperbolischer Paraboloide. Die Module ermöglichten die Bildung unendlicher, kontinuierlicher Strukturen, waren leicht zu transportieren und konnten je nach den räumlichen Anforderungen einer Ausstellung umgestaltet werden.
Das Dach des Pavillons wurde mittels HT-System aus textilem Material konstruiert. Dadurch entstand ein wirkungsvoller Op-Art-Effekt – als lebendige Kulisse für die breite gefächerte Produktpräsentation Polens auf der Messe. Der fließende Raum des Pavillons ohne abgegrenzte Innenräume spiegelte Hansens Konzept der Offenen Form wider, die wandelbar und offen für Weiterentwicklungen ist.