Nationalmuseum in Warschau [Muzeum Narodowe w Warszawie]

Die aufeinander abgestimmten Kaffeeservice ,Ina‘ und ,Dorota‘ repräsentieren die sogenannte ‘Goldene Zeit’ des polnischen Designs. Gegen Ende der ,Tauwetter-Periode’ konnten Designer:innen, die nun eine größere künstlerische Freiheit besaßen, sich einer Formensprache bedienen, die während des Sozialistischen Realismus nicht erlaubt, im Westen jedoch beliebt war. Die Gefäße sind dem organischen Modernismus verpflichtet, setzen sich mit ihrer originellen Form jedoch von anderen Objekten dieses Stils ab. Lubomir Tomaszewski (1923–2018) entwarf sie als Angestellter des Instituts für Industriedesign (IWP). Dort hatte er Zugang zu voll ausgestatteten Keramikwerkstätten, die ihm erlaubten, Forschungen und Experimente zu Ästhetik und Ergonomie durchzuführen. Obwohl der Entwurf nicht dem traditionellen Design entsprach und das Risiko bestand, dass es kein Kaufinteresse geben würde, gingen die Services in Serienproduktion und wurden sehr erfolgreich. Die hier gezeigten Objekte sind Prototypen, deren Geschichte eng mit den Anfängen der Design-Sammlung im Nationalmuseum in Warschau im Jahr 1978 verknüpft ist. Sie waren Teil des IWP-Muster-Shops, der den Grundstein für die Sammlung bildete und ihr das bis heute aktuelle Profil verlieh.

Anna Maga, Kaja Muszyńska
Nationalmuseum in Warschau [Muzeum Narodowe w Warszawie]
Personen: Lubomir Tomaszewski
Länder: Polen
Tags: Produktdesign