Sammlungen
Museen und Galerien spielen eine zentrale Rolle für Sichtbarkeit und Wertschätzung von Design. Sie bilden eine wichtige Basis für die Erforschung von Designgeschichte und tragen damit entscheidend zur Wissensproduktion bei. In den Ländern des ehemaligen Ostblocks und Ex-Jugoslawiens wurden unterschiedliche Sammlungspolitiken und Ausstellungspraktiken verfolgt. Die Kunstgewerbemuseen, Gründungen des 19. Jahrhunderts, begannen vereinzelt, sich mit dem jeweils aktuellen Design auseinanderzusetzen und es zu sammeln, allen voran das Kunstgewerbemuseum in Prag. Dort fand 1972 die legendäre Ausstellung Design a plastické hmoty statt, die sowohl nationale wie internationale Positionen zum Thema ,Kunststoff‘ präsentierte. Eine Sonderstellung nimmt Slowenien ein, wo 1964 nicht nur die erste (und bis heute existierende) Design Biennale BIO gegründet wurde, sondern 1972 auch ein Museum für Architektur und Design in Ljubljana. Die systematische Auseinandersetzung mit der eigenen Designgeschichte setzte in den meisten Ländern jedoch erst nach 1990 ein. Vielerorts, wie etwa in Bratislava (SK) oder in Eisenhüttenstadt (DE), wurden eigens neue Museen gegründet.
Hier stellen sich die beteiligten Kooperationspartner – Museen und Sammlungen aus zehn Ländern – mit je einem Beispiel aus ihrem Bestand im Kontext von Retrotopia. Design for Socialist Spaces vor.