Kunstgewerbemuseum Brünn und Mährische Galerie in Brünn [Uměleckoprůmyslové muzeum / Moravská galerie v Brně]
Von Beginn an sollte das 1873 in Brünn gegründete Kunstgewerbemuseum lokalen Kunsthandwerker:innen und Fabrikant:innen als Ort der Bildung und der Inspiration dienen. Der Fokus lag daher auf der Sammlung von Handwerkskunst und Industrieprodukten und der Vermittlung über Ausstellungen, Kurse und Vorlesungen. Europaweit gerieten die Kunstgewerbemuseen nach dem Ersten Weltkrieg in eine Krise und suchten nach ihrer Bestimmung.
In Brünn gab der Sammlungsschwerpunkt Kunsthandwerk bis zum Ende der 1980er Jahre die Ausrichtung des Museums vor. Einzige – und bemerkenswerte – Ausnahme war die Gründung der Internationalen Biennale für Grafikdesign im Jahr 1963, die seitdem neue Trends der globalen visuellen Kultur kohärent und systematisch präsentiert. Nach den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen 1990 wurde Design als künstlerische Disziplin wiederentdeckt.
Seit 2015 vermittelt die Mährische Galerie im Brünn das Design zunehmend als eine mit der industriellen Produktion verbundene kreative Tätigkeit. Denn Design kann unser Alltagsleben verbessern, indem es Innovationen anbietet, die technische Entwicklungen und neue Materialien phantasievoll und clever für neue Anforderungen und Bedürfnisse einsetzen.