Konzept ‚Wohn-Theater‘, 1970er Jahre

Das ‚Wohn-Theater‘ war ein spekulatives Konzept für die Entwicklung künftiger Wohnräume, das in den frühen 1970er Jahren von den jungen Designern Jewgeni Bogdanow (1946–2021) und Vladimir Paperny (*1944) – beides Absolventen der MGChPU (Moskauer Staatliche Akademie für Kunst und Industrie, früher Stroganow-Akademie) – unter Leitung des Architekten Alexander Rjabushin (1931–2012) erarbeitet worden war.
Aus der Analyse internationaler Erfahrungen schlussfolgerten sie, dass die Wohnräume der Zukunft aus funktionellen und thematischen Zonen bestehen sollten, die – flexibel und austauschbar wie ein Bühnenraum organisiert – den wechselnden Bedürfnissen der Bewohner:innen am besten gerecht würden. Als Lösungsmöglichkeit bot sich ihrer Ansicht nach eine aus mobilen Elementen bestehende Einrichtung an, deren Dimensionen im Gegensatz zu den traditionellen festen Strukturen einfach zu ändern wären. Ein weiteres Beispiel für dieses Konzept ist das Projekt der ,Heim-Informations-Maschine‘ (DIM).
Die Serie erläuternder Illustrationen zum ,Wohn-Theater‘ stammt aus dem Buch ,Living environment as an object of conceptual foresight. Materials for the experimental design of domestic appliances‘ von Rjabushin, Bogdanow und Paperny, herausgegeben 1972 von WNIITE.