,Die Welt der Dinge‘, Jablonec 1972

Nach ihrer ersten Ausstellung 1969 präsentierte sich ,Die Welt der Dinge‘ zum zweiten Mal im Jahr 1972 auf dem Messegelände im tschechischen Jablonec. Die Ausstellungsreihe wurde nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 ins Leben gerufen – zu einer Zeit, in der die Staatsführung der ČSSR der Konsumgüterproduktion und einer besseren Qualität mehr Aufmerksamkeit widmete. Die zweite ,Welt der Dinge‘ konzentrierte sich aufs Wohnen, stellte Einrichtungsideen und Wohnkonzepte vor. Die internationale Ausstellung, an der unter anderem die Tschechoslowakei, Ungarn, Polen, DDR und UdSSR teilnahmen, befasste sich mit der möglichen Zukunft des täglichen Lebens, der Umwelt, den Nachbarschaften, öffentlichen Einrichtungen und Dienstleistungen, mit Wohnungseinrichtungen und Gebrauchsgegenständen. Neben physischen Objekten wurden auch Pläne und konzeptionelle Entwürfe gezeigt.
Die Ausstellung wurde von einer internationalen Konferenz in Liberec begleitet, an der Designer und Vertreter aus verschiedenen sozialistischen Ländern teilnahmen, darunter Roman Terlikowski aus Polen und Hana Stašková aus der Tschechoslowakei. Behandelt wurde ein vielfältiges Themenspektrum, das von unmittelbaren Alltagssorgen bis hin zu eher utopischen Zukunftsperspektiven reichte. So stellte Alexander Rjabushin sein Konzept des ,Wohn-Theaters‘ vor.
Der Titel der dritten Ausstellung 1975 lautete ,Das Kind und seine Welt‘. Dies entsprach dem von der tschechoslowakischen Regierung in den 1970er Jahren angestrebten Wachstum der Bevölkerung. Die vierte und letzte Ausstellung ,Welt der Dinge‘ fand 1978 statt und widmete sich der ,Freizeit‘. Die Exponate konzentrierten sich größtenteils auf Sportgeräte, behandelten aber auch Bereiche wie Heimwerken und Gartenarbeit.

Mari Laanemets
,Die Welt der Dinge‘, Jablonec 1972