Experiment ’61 in der Invalidovna-Siedlung Prag, 1958/1960–67

Die Prager Wohnsiedlung Invalidovna gehört zur selben Generation experimenteller Siedlungen wie die Berliner Interbau von 1957. Die Architekt:innen Josef Polák (1923–94), Vojtěch Šalda (*1930), Jan Zelený (1934–2012), Emanuela Kittrichová (1909–89) und Ivan Nedoma (1911–78) leiteten das Projekt. Die Siedlung besteht aus mehrgeschossigen Plattenbauten und war auch Schauplatz von Experiment ’61, einer Innenarchitekturausstellung, die von über 75.000 Menschen besucht wurde.
Auf Initiative von Emanuela Kittrichová entwarf ÚBOK im ersten der für die Siedlung errichteten Gebäude zehn Einheiten als Musterwohnungen für eine oder mehrere Personen. Die erfolgreichsten waren mit Möbeln und Einzelstücken ausgestattet, unter anderem von Emanuela Kittrichová und Eva Hrůzová. Ein weiteres Highlight waren die Heimtextilien von Olga Karlíková (1923–2004). Zu den Designern der anderen Mustergrundrisse und Möbel gehörten Karel Koželka, Ivan Nedoma, Allan Fuchs (Stühle) und Jiří Anýž (Leuchten).

Helena Huber-Doudová
Experiment ’61 in der Invalidovna-Siedlung Prag, 1958/1960–67
Invalidovna-Siedlung Prag, Mehrfamilienhaus in Plattenbauweise, Architektur: Josef Polák, Vojtěch Šalda, Milan Rejchl, Emanuela Kittrichová, ČSSR, 1958/1960–1967, Foto: Jaroslav Vebr, Nationalnalgalerie Prag
Invalidovna-Siedlung Prag, Architektur Josef Polák, Vojtěch Šalda, Milan Rejchl und Emanuela Kittrichová, Atrium eines Einkaufszentrums mit Skulpturen von Marie Rychlíková, Lýdia Hladíková und Děvana Mírová, ČSSR, 1958/1960–1967, Foto: Jaroslav Vebr, Nationalnalgalerie Prag
‚Neue Wohnungen in Versuchshäusern der Invalidovna-Siedlung', Beitrag von Marie Benelová in der Zeitschrift ‚Architektura CSR' 9/1961, S. 601 ff.